Immer Montags: Neues von der Gotik!
Am Montag die Welt entdecken? Wenn Museen und Friseur zu haben? Bei uns gibt es faszinierende Gotik-Bilder, dazu kleine Geschichten zu Höhepunkten, versteckten Raritäten und Kuriositäten im Landkreis Rottal-Inn. Und an jedem neuen Gotikmontag kommt ein neues Gotik-Bild dazu....
Der 10. Juli 2023 ist ein sehr besonderer Gotikmontag: Wir eröffnen das Gotikportal www.gotikportal.de......
...Und aus diesem Grund gibt es gotische Portale quer durch den schönen Landkreis Rottal-Inn: Wir zeigen Euch Münchham, Eggenfelden, Ering, Schildthurn, Pfarrkirchen, als Beispiele für noch vielmehr. Lust auf eine Entdeckungsreise? Das Gotikportal hat vieles zu bieten!
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Backsteingotik am Gotikmontag: wer sagt denn, dass es die nur in #Norddeutschland gäbe. Auch in #Niederbayern...
....gibt es keine Sand- oder Kalksteinbrüche, deswegen hat man dort von jeher gerne mit Ziegeln gebaut. Zum Beispiel die hübsche kleine Kirche in Gehersdorf. Die Ziegel hat man aus Lehm in Formen gepresst und erhielt so ein paar Standardbauteile für Rippen und Profile, die man immer wieder verwenden konnte. So kann man manchmal ziemlich genau nachvollziehen, welcher Bautrupp wo sonst noch zugange war. In Gehersdorf war es der des „Meisters von Taubenbach“. Seinen Namen kennt man nicht, drum heißt er nach dem Ort seines Hauptwerkes, der Wallfahrtskirche #Taubenbach, grade mal 11 km von Gehersdorf entfernt…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Dass die beiden Brüder Johannes und Paulus auf diesem Altarbild in Pildenau den Kopf verlieren, geschieht sicher nicht aus Schusseligkeit und schon gar nicht freiwillig...
...Kaiser Julian hat sie an einem 26. Juni vor rund 1660 Jahren köpfen lassen. Ob es ein Montag war, wissen wir nicht. Aber weil der Tag nahe an der Sonnenwende und dem wettertechnisch wichtigen Tag der Siebenschläfer liegt, hat man die beiden zu Wetterheiligen erklärt. Die kleine Kirche in Pildenau ist ihnen gewidmet, ein gotisches Kleinod mit barocker Ausstattung und Ausmalung, gleich an der B12 zwischen Ering und #Simbach am Inn. Ein Abstecher lohnt sich bei jedem Wetter!
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Gotikmontag präsentiert heute Romanik und Barock… Das kleine Kirchlein in Ruppertskirchen haben bestimmt schon viele gesehen, wenn sie von Arnstorf in Richtung Simbach bei Landau gefahren sind. Auch wenn sie meistens...
....verschlossen ist, beeindrucken die schlichten Proportionen und urtümlichen Rundbogenfriese. Wenn man es bis in den Innenraum schafft, trifft man auf barocke Altäre und ländliche Heilige: Bischof Ruppert tauft den Bayernherzog am Hochaltarbild.
Daneben schauen Isidor und Notburga dem Geschehen zu. Die beiden wurden einst von Knechten und Mägden hochverehrt, weil sie sich erfolgreich gegen übertriebenen Arbeitsaufträge ihrer Herrschaft zur Wehr gesetzt hatten: Arbeitskampf im Mittelalter!
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Corona??? … da war doch was… Ach ja: heute am Gotikmontag zeigen wir Euch die Coronakirche in Staudach. Tatsächlich war Corona mal eine...
... ganz beliebte Frau. In Staudach baute man ihr eine eigene Kirche, die einst viele Pilger besuchten. Sie half zum Beispiel in finanziellen Nöten, unter anderem auch bei der Schatzsuche. In Staudach hat man sie als Königin dargestellt, die einem untertänigste darum Bittenden eine Münze in die demütig zugereichte Schale wirft. Ob das heute noch funktioniert? Der Besuch der prächtigen Staudacher Kirche mit ihren goldgelb leuchtenden Gewölben lohnt sich in jedem Fall!
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Gotikmontag: Wer hat sich denn da vertan? Pfuschambau? Bausünde? Hat sich das jemand mal richtig angeschaut? Das Gewölbe der Pfarrkirche Julbach kann so nicht gewollt gewesen sein. Statt einer sauberen...
...Raute, wie es sich gehört, stehen in einem Gewölbejoch zwei ziemlich schiefe Fünfecke im Scheitel. Für eine Reklamation beim zuständigen Architekten ist es wohl zu spät: Gewährleistung abgelaufen…
Aber auch wenn es krumm ausschaut: ein bisschen Vielfalt tut auch gut und umgefallen ist bisher noch nichts: 539 Jahre lang. Das muss heute erstmal einer nachmachen…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Gotikmontag fällt heute auf Pfingstmontag. Und weil an Pfingsten bekanntlich der Heilige Geist überall weht, zeigen wir Euch das Heilig-Geist-Spital in Eggenfelden. Kaum zu glauben...
..., aber diese Einrichtung besteht seit mehr als fünf Jahrhunderten und erfüllt noch immer ziemlich genau ihren ursprünglichen Zweck: alten und kranken Menschen eine Heimstatt zu geben. Die alten Schlafsäle hat man im Laufe der Zeit verkleinert und modernisiert.
Aber die Kirche schaut noch genau so aus, wie zu der Zeit, als Magdalena Lengfelder, eine betuchte und mehrfache Witwe, ihr ganzes Vermögen in die junge Stiftung einbrachte. Auch ihren Grabstein gibt es noch. Wenn man genau hinschaut, sieht darauf nicht nur die betende Witwe, sondern darüber auch den Engel, der Maria besucht. Auch bei dieser Gelegenheit soll ja der Heilige Geist im Spiel gewesen sein…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Schatztruhen muss man gut versperren. Das gilt auch für sehr große Schatzkisten, wie die meist unbekannten aber doch ziemlich spektakuläre gotische Kirchen, die wir Euch am Gotikmontag zeigen. So wie jene...
....in Waldhof bei Pfarrkirchen im Rottal. Die hat man mit einem der schönsten gotischen Portale weit und breit versperrt. Über die mächtigen Holzbohlen ranken die Eisenbänder wie Schlingpflanzen mit roten und grünen Blättern.
Was für ein Erlebnis die Klinke dieser schweren Tür zu drücken und dann den hohen, weiten gotischen Kirchenraum zu betreten…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Wer hat denn da gegraben? Breitbandausbau in Huldsessen? Oder woher kommen die Erdhaufen gleich hinter der Kirche in Huldsessen? Die Fragen stellen sich...
...am heutigen Gotikmontag. Aber nein, die Wälle sind schon viel älter! Reste eines Ringwalls in mittelalterlichen Zeiten aufgeworfen um Menschen, Hab und Gut zu schützen. Nur (…) mehr wissen wir darüber leider nicht. Schauen wir uns also die prächtige Kirche an (normalerweise untertags geöffnet), die auch zu der Zeit schon stand, als man sich hinter Wällen verschanzte.
Viel später, ab 1875 hat man sie dann wunderschön ausgebaut, verlängert und geschmückt mit neugotischen Zierden, Altären, Figuren und bunten Fenstern. Außerdem erhöhte man noch den uralten Turm mit markanten Stufengiebeln. Denn Wall hat er wohl schon früher locker überragt. Aber heute fällt er sogar bei #Tempo100 ins Auge, wenn man an der nahen B 388 vorbeirauscht….
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Neuschwanstein in Dietring bei Rimbach? Ja, wo ist es denn das Schloss??? Am heutigen...
...Gotikmontag stehen wir in hier vor der hübschen kleinen Kirche mit dem etwas befremdlichen Namen „Mariä Opferung“. Der Bau ist schlicht, hat nicht einmal Gewölbe. Wenn man die Südwand ganz genau anschaut, sieht man zugemauerte Türen und Fenster außerdem Reste eines Zierbandes aus Ziegeln, die man schlicht aber effektvoll übereck eingemauert hat.
Auch der Turm schaut mit seinen Rundbogenfensterchen noch recht nach #Romanik aus. Sind hier die Edlen von Dietring einst in die Kirche gegangen? War der „Hofbauer“ neben der Kirche gar ein Schlossherr?... Eher nicht -aber die breite Anhöhe hinter dem Ort heißt „Schlossberg“…Wenn das keine Spur ist…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Der Gotikmontag führt uns in ein ländliches Bad… ja genau: nach Bad Birnbach. Dass ein Kurort überhaupt...
...so eine schöne alte Dorfkirche aufweisen kann, ist allein schon ein kleines Wunder. Dass dieser prächtige Bau mit seinen farbigen Gewölberippen, Schlusssteinen und Rankenmalereien immer noch steht, ist ein Glücksfall.
Vor allem, wenn man seine deprimierende Geschichte anschaut: Kaum erbaut, brandschatzten Söldner das Gotteshaus im bayerischen Erbfolgekrieg 1504. Danach brannte es noch ein paarmal aus und dann wurde der Turm auf der Südseite auch noch so baufällig, dass man ihn 1828 abtragen musste. Egal: in Bad Birnbach herrschte Wiederaufbauwille. Ein neuer Turm entstand auf der Ostseite. Noch ein paar Jahre später leistete man sich herrliche gotische Altäre, Kanzel und Orgelempore…sehr, sehr sehenswert und fast immer offen…
(Fotos: Kurverwaltung Birnbach, Dionys Asenkerschbaumer)
Gotikmontag: die Landschaft in Rottal-Inn ist groß und weit – die Siedlungen sind es eher nicht. Sogar München...
...heißt hier „Kleinmünchen“, liegt nicht weit von Arnstorf und besteht aus nicht mehr als ein paar Häusern mit Kirche. Das Gotteshaus ist klein, schmuckreich und ziemlich alt. Vor allem sind noch ein paar sehr lebensnahe Heiligenfiguren aus der Zeit um 1500 erhalten. Leider schauen sie alle etwas schlecht gelaunt. Niedergeschlagen sinniert Katharina über ihrem Buch.
Grimmig blickt uns der sonst so freundliche Bischof Nikolaus in die Augen und Barbara wirft stolz und ein bisschen herablassend ihre Zöpfe. Was haben die alle bloß? Ist ihnen dieses München zu klein? Zu wenig los hier? Oder fühlen sich die mittelalterlichen Damen und Herren am barocken Altar nicht wohl?
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Manchmal stehen wir auch am Gotikmontag erstmal vor verschlossenen Türen. Während wir darauf...
...warten, dass jemand den Schlüssel zur kleinen Leonhardskirche in Gambach bei Pfarrkirchen vorbeibringt, machen wir es uns auf den einladenden Sitzbänken in der Torhalle gemütlich, bewundern das hübsch gezierte Gewölbe und die mächtige Holztür im vielfach geschwungenen, spitzen Portal. Die starken Eisenbänder und das leicht angerostete Schloss sorgen offenbar schon seit über fünfhundert Jahren dafür, dass hier niemand unbefugt eintritt.
Für uns findet sich dann doch jemand, der aufsperrt. Schwer dreht sich der Schlüssel im Schloss. Es knarzt in den Angeln. Doch dann wird der Blick frei in diesen wunderbar festlichen Innenraum, den die bäuerlichen Wallfahrer einst ihrem Viehpatron Leonhard errichtet hatten.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Gotikmontag ist Ostermontag: wir zeigen Euch den Auferstandenen vom spätgotischen Wandelaltar in der kleinen Kirche Pischelsberg bei Eggenfelden. So ein...
....Wandelaltar: das ist Multimedia im Mittelalter. Man sieht Figuren und Bilder, man klappt auf und zu und umrundet das Ganze. Immer wieder sieht man etwas Neues. Meist war der Altar früher zugeklappt. Nur an Festtagen wie Ostern erblickte man staunend und mächtig beeindruckt den gold-ornamentierten Schrein mit seinen geschnitzten Heiligen.
Nur der Auferstandene ganz oben im Gesprenge war in Pischelsberg das ganze Jahr über zu sehen: Frohe Ostern! Ein ganzes Jahr…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Auf Palmsonntag folgt Gotikmontag: bei uns zieht der Palmesel mit einem Tag Verspätung ein, und zwar jener aus der Pfarrkirche in Erlach bei Simbach am Inn. Einstmals zog...
...man ihn im nahen Winkelham am Palmsonntag durch die Straßen, um an den Einzug Jesu nach Jerusalem zu erinnern. Als Sinnbild seiner Bescheidenheit ritt dieser einst auf einem Esel, derweil man ihm zujubelte und ein paar Tage später umbrachte… So ist die Welt. Die Kirche in Winkelham hat man irgendwann abgerissen.
Doch den Palmesel bewahrte man auf und brachte ihn in die benachbarte prächtige Erlacher Kirche: „Hosanna“, möchte man rufen, „da reitet er ja immer noch!“ Doch ganz hinten im Kirchenlanghaus hat der sein künftiges Schicksal schon im Blick: am Chorbogen hängt das Kreuz, darüber figurierte, spätgotische Gewölbe darunter die geballte Pracht barocker Altäre ‒ zwischen Himmel und Erde.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Heute wird’s gruftig am Gotikmontag… „unter dem Chor der Kirche befindet sich eine Gruft mit Angehörigen des freiherrlichen Geschlechtes von Tattenbach, die anscheinend seit dem 16. Jahrhundert das Schloss "innehatten“. Das haben wir...
....in einem hundert Jahre alten Buch gelesen. Ein Schloss? Tote Freiherren?? Eine Gruft??? Wo ist das alles hin? Vom Schloss erzählt wenigstens noch ein „Schlossweg“ nicht weit von der Kirche. Einen Abgang zur Tattenbachgruft unter dem Chor der Kirche suchen wir allerdings vergeblich. Dafür finden wir jede Menge verstorbener Freiherren in Form marmorner Grabdenkmäler an den Wänden.
Der älteste ist wesentlich schlichter als die Übrigen und er hat sich besonders gut versteckt: Man muss schon hinter die Säule der Kanzel kriechen, wenn man die knappe Inschrift entziffern will: „Anno Domini 1425 Hanns Tatenpeckh“, list man da. Er war der erste Tattenbacher Hofmarksherr in Falkenberg.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Wie Quasimodo im Glockenturm! An diesem Gotikmontag begeben wir uns auf eine Reise in die Vergangenheit. Es rankt...
...sich die mittelalterliche Sage um das kleine Dörfchen Rogglfing, dass schon zu dunkelsten Zeiten ein Raubritter namens „Rocholfing“ sein Unwesen dort getrieben haben soll und dem Ort so seinen Namen gab. Schon von außen spektakulär: Spitz wie eh und je sticht der gotische Kirchturm der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt pfeilgerade in den Himmel!
Mysteriös geht es im Inneren des Turmes zu: Alte knorrige Holzleitern führen in die immer enger werdenden Stockwerke des Kirchturms beinahe hinauf bis zur Spitze. Dort wo sich früher die Glöckner an Seilen schwangen, übernimmt heute allerdings die Elektronik das Geläute. Wer zu Spinnen- oder Platzangst neigt, sollte lieber wieder schnell den sicheren Boden unter den Füßen erreichen und im Langhaus das wunderschöne Deckengewölbe aus gotischer Zeit genießen!
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Meisterliche spätmittelalterliche Netzgewölbe, heute am Gotikmontag? Naja… Was sich in Mitterskirchen über den Köpfen der Gläubigen rundet ist nicht Stein und auch nicht Ziegel, sondern „Rabitz“ – verputztes Drahtgeflecht, wenn man so will. Es entstand auch...
...nicht im Mittelalter, sondern erst vor gut 130 Jahren. Dazu kaufte man eine passende neugotische Einrichtung, denn das bisherige barocker Erscheinungsbild war ein bisschen aus der Mode gekommen. Vor gut sechzig Jahren haben sich die Zeiten erneut gewendet. Ein neuer Pfarrer liebte den Barock und ersetzte die neugotische Ausstattung 1959/60 kurzerhand durch Altäre und Kanzel im feinstem Neo-Neubarock – und die sind bisher tatsächlich stehen geblieben...
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Wir spielen Indiana Jones im Rottal! Eine geheime Mission führt uns an diesem Gotikmontag nach Malgersdorf. Die dortige...
...Frauenkapelle am Anger birgt ein besonders rätselhaftes Fresko: In der Romanik hat man an der Wand abgebildet, wie zu biblischen Zeiten König Herodes die Kinder in Betlehem ermorden lässt. Beim Umbau in der Gotik hat man das Bild dann mit dem heiligen Christophorus übermalt. 2019 hat ein Archäologen Team bei einer Kirchenführung lebhaft mit Grundschülern aus Malgersdorf über den Grund dafür diskutiert. Und alle Schüler waren sich einig: Es kann kein Zufall sein, dass dieses kinderfeindliche Bild ausgerechnet von der Darstellung eines beschützten Jesuskinds, in den Armen des heiligen Christophorus übermalt wurde! ...Was meint ihr?
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Mix der Epochen! Oder doch eher Konflikt der Epochen? Diese Frage stellen wir uns an diesem Gotikmontag in Martinskirchen, einem kleinen Örtchen der Gemeinde Wurmannsquick. An ländlicher Idylle...
...kaum zu übertreffen, ragt der spätgotische Turm der Filialkirche St. Martinus über das sanfte niederbayerische Hügelland und die gedrückte Zwiebelhaube wacht über seine Bewohner. Betreten wir die Kirche, erwartet uns ein wunderschöner Hochalter aus der Zeit des Barock. Geschmückt wird er mit einem Gemälde des heiligen St. Martin von Maler Franz Xaver Zattler aus dem Jahre 1871. Gleich darüber punktet schließlich noch ein gotisches Deckengewölbe mit seinen beeindruckend verzierten Netzrippen. Harmoniert doch alles wunderbar miteinander! ...Oder passt gar nicht?
Was meint Ihr? Schreibt es uns gern in die Kommentare!
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Martinstoedling – das ist nun wirklich eine sehr kleine Kirche auch für unseren Gotikmontag. Ziemlich klein aber auch ziemlich alt: 1484 hat man...
....sie bei Egglham errichtet. Viel Geld war nicht da, drum bezog man die Mauern einer älteren Vorgängerkirche mit ein. Recycling nennt man das und nachhaltig ist es auch. Knapp dreihundert Jahre später war man immer noch knapp bei Kasse, aber einen moderneren Altar hätte man schon gerne gehabt. Was also tun? Die Lösung: Secondhand. Im blühende Wallfahrtsort Sammarei ein paar Kilometer entfernt hatte man sich 1772 einen neuen Gnadenaltar geleistet. Der alte, erst 80 Jahre alt, praktisch neuwertig, war zu haben. Seither ranken die barocken Schnitzereien, spielen die hölzernen Putten des Schnitzers Jakob Christoph Bendl aus Osterhofen unter den geometrischen Rippen der kleinen, uralten Kirche in Martinstödling.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Wir haben eine Himmelsleiter entdeckt! Auf uralten, ausgetretenen Sprossen führt sie uns am Gotikmontag steil nach oben. Bis in himmlische Gefilde reicht sie zwar nicht...
... Nur bis zu den Glocken des superschlanken Türmchens der kleinen Kirche in Grasensee. Die liegt idyllisch einsam im Tal des Grasensseer Bachs in der Gemeinde Rogglfing. Das Jahr 1522 hat man an der Wand über dem barocken Altar vermerkt: Damals wurde die Kirche dem Heiligen Kolomann als Heiligtum errichtet.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
An unserem Gotikmontag geht’s heute um Menschen, die gerne mit einem Kopf spazieren gehen… Sowas gibt’s tatsächlich: Mit dem Kopf in der Hand...
... steht der heilige Alban am Hochaltar der Wallfahrtskirche Taubenbach. Der Legende zufolge trug er nach seiner Enthauptung höchstselbst seinen Kopf zur gewünschten Ruhestätte in Mainz. In Taubenbach folgten die Wallfahrer seinem Vorbild. Sie brachten mit Getreide gefüllte Tonköpfe, sogenannte „Albanischädel“, hierher und flehten damit (unter anderem) um nachlassende Kopfschmerzen und heilende Kopfverletzungen. Auf Wandfresken hat man die Pilger in der Kirche dargestellt. Und auch einige der mitgebrachten Albanischädel sind noch erhalten.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Unser Gotikmontag führt uns nach Reicheneibach, heute ein Ortsteil von Gangkofen im Landkreis Rottal-Inn – früher aber mal eine selbständige Hofmark mit eigenem Adelsgeschlecht, acht Bauern, dazu Wirt, Schneider, Bader, Kramer, Zimmermann und Leinweber. Eine perfekte...
...kleine Welt. In der Kirche kam man zusammen, wenn man nicht gerade gemeinsam beim Wirt saß. Die Herren, im Mittelalter waren die Ecker zu Eybach. Sie kümmerten sich um das Kirchengebäude, in dem sie wohl auch einmal begraben werden sollten. Auf einem der Fresken hat sich einer der frommen Stifter abbilden lassen, ein junger Mann in ritterlichem Gewand, der hier schon seit fünfeinhalb Jahrhunderten auf Knien um sein Seelenheil fleht.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
„Grafendorf“, so hieß die Pfarrei eigentlich einmal im Mittelalter. Heute ist Obergrafendorf eine Filiale der Pfarrei Münchsdorf. Allerdings mit einer ziemlich...
...großen Kirche, erbaut in spätgotischer Zeit, 1863 erhöht und verlängert.Die farbenprächtigen neugotischen Altäre fügen sich wunderbar ein und beherbergen noch manches ältere Stück: so ein wunderschönes Relief der Grablegung Christi aus der Zeit um 1480/90.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Wir fliegen heute über Triftern, und von hier oben sieht man es gut: Die Kirche mit den Häusern drum herum bildeten einmal eine Burg, inklusive Wehrmauer und Tor. Der heutige Kirchturm...
...wurde im hohen Mittalalter als Wehrturm errichtet, mit bester Aussicht auf heranrückende Feinde.Heute geht’s hier friedlicher zu. Die Kirche beherbergt eine wunderbare Ausstattung der Neugotik, eine gewaltige Orgel mit spanischen Trompeten und ein beachtliches Chorbogenkreuz aus dem Jahr 1660: warum nicht auch mal Barock am Gotikmontag ?
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Ein echtes Prachtstück ist der Taufstein in Ering am Inn, den wir Euch am heutigen Gotikmontag zeigen. Gestiftet hat ihn im Jahr 1408 der hiesige...
...Pfarrer Andreas Prantstetter, offenbar ein schwerreicher Mann. Vermutlich hat ihm das Taufen so viel Spaß gemacht. Ein paar Jahre zuvor, 1402, hatte man gerade den Umbau der Pfarrkirche vollendet, nur um rund 80 Jahres später erneut auszubauen und die Kirche mit den prächtigen Netzgewölben zu zieren. Doch damit nicht genug: im Laufe der Jahrhunderte kamen Anbauten und weitere Einrichtungsgegenstände dazu. Der Pfarrer hätte seine Freude gehabt…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Winterlich ist dieser Gotikmontag…. Wir wärmen Euch ein bisschen mit Bilder der wunderschönen kleinen Wallfahrtskirche Wald bei Nöham: Ein festlicher...
...gotischer Raum, den man 1483 in den Mauern einer noch viel älteren Kirche eingerichtet hat.Auch hier zeigt sich einmal wieder, dass Stilmix funktioniert. Hinzu kommen prachtvollen barocke Altäre. Sie fügen sich wie selbstverständlich in die mittelalterliche Umgebung. Bis vor gut hundert Jahren war an diesem abgeschiedenen Ort offenbar wesentlich mehr los als heute. Davon zeugen die zahlreichen Votivtafeln aber auch historische Kritzeleien, die die Wallfahrer im Laufe der Jahrhunderte hinterlassen haben.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Kirchdörfer gibt es viele. Das Kichdorf, das wir Euch heute am Gotikmontag vorstellen, liegt auf der bayerischen Seite des Inns. Und das Bauwerk, das dem Dorf...
...seinen Namen gibt, ist schon ein bisschen spektakulär.In der letzten Phase der späten Gotik, so um 1500, als man schon alles ausprobiert hat, was man mit Pfeilern, Netzrippen und Maßwerk so anstellen kann, lernt die Gotik den Swing: in eleganten Kurven und sanftem Rhythmus fließen die Rippenbögen über die Gewölbe… Zumindest dem Wappentierchen an einem der Bogenanfänger scheint’s zu gefallen…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Wer hat da was vom dunklen Mittelalter gesagt? Alles duster und Grau in Grau? Unser Gotikmontag zeigt heute: das Gegenteil ist richtig. Das Leben war...
...bunt, vielfältig und sogar voller Musik. So wie die Hirschbacher Kirche......wo man vor ungefähr 60 Jahren die farbige Ausmalung aus dem Jahr 1457 unter vielen Farbschichten wiederfand. Neben zahlreichen erzählfreudigen Heiligenlegenden gibt es sogar einen Engel mit Dudelsack. Mag sein, dass die Restauratoren damals ein bisschen großzügig und mit Phantasie ergänzten… In jedem Fall erhält man einen schönen Eindruck davon, wieviel Farbenpracht in spätmittelalterlichen Kirchen einmal üblich war.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Nikolausabend am Gotikmontag! Wie kommt es eigentlich, dass wir am Abend vor dem Nikolausfest Schuhe herrichten und Teller aufstellen? Wieso singen...
...die Kinder hoffnungsfroh: „Niklaus legt gewiss was drauf“?Auf dem Hochaltar der Eggenfeldener Pfarrkirche haben wir die Lösung gefunden: ein nicht mehr bekannter Schnitzer setzte dort um 1510/20 die Geschichte vom verarmten Kaufmann ins Bild. Der war ganz verzweifelt, weil er nicht wusste, wie er die Aussteuer seiner drei Töchter finanzieren sollte. Da kam des Nachts der Heilige Bischof Nikolaus vorbei und warf, während alle friedlich schlummerten, drei goldene Kugeln zum Fenster rein: das Eheglück der drei Frauen war gerettet…
Unser Gotikmontag führt uns nach Moosvogl. Das ist ein sehr kleiner Weiler bei Massing und die gleichfalls kleine Kirche schaut auf den ersten Blick eher unspektakulär aus. Doch wenn...
...man durch die eisenbeschlagene Tür den Innenraum betritt, ist man erstmal ziemlich verblüfft: Eine ungeheuer weite, achtseitige Kuppel wölbt sich da über dem kleinen quadratischen Hauptraum. Man schaut nach oben. Und da geht er auf: ein wunderschöner Stern mit acht Spitzen… ein erster Weihnachtsstern im Advent!
Fotos: Dionys Asenkerschbaumer
November: Allerheiligen, Totensonntag, Volkstrauertag. Dazu passt am besten ein Grabstein. Wir zeigen Euch jenen der Familie Sulzberg zu Hofau. „Der Sulzberg Namen zu Hoffaw gar abgestorben ist“ kann man da lesen. Der letzte seines Namens...
..., Jörg von Sulzberg, und seine Frau Barbara stifteten, bevor sie selig entschliefen, in Unterdietfurt einen wunderschönen Klappaltar zu Ehren der Apostel Simon und Thaddäus. Deren Tod war weit weniger selig: Thaddäus hat man mit der Keule erschlagen, Simon den Kopf abgesägt. Aber auch das haben sie anscheinend überstanden: Kraftvoll wie zu Lebzeiten grüßen sie aus ihren Nischen am Unterdietfurter Altar
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
„Ein feste Burg ist unser Gott“. Luther kann man auch im katholischen Rottal zitieren... Die Georgskirche in Hölzlberg bei Asenham geht tatsächlich auf eine alte Burg zurück. 1287 hat man...
...die Kapelle auf dem alten Edelsitz Plankenberg geweiht. Sie gehört zu den ältesten gotischen Kirchen an Rott und Inn. 1812 hätte sie die bayerischen Oberen gerne abgerissen und aus den Steinen eine Schule gebaut. Da kaufte sie ein benachbarter Bauer, Michael Abtmeier von Wimm, einfach auf. Eine alte Burgkapelle weicht nicht so schnell…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Der Gotikmontag fällt heute auf den 2. Weihnachtsfeiertag, auch Stephanstag genannt. Glückwunsch an alle, die Stephan, Stefan, Steffi, Stefanie, Steven, Stefano, Etienne, István … oder ähnlich heißen! Wir zeigen...
...Euch Euren Namenspatron, wie man ihn auf einem Altar in der Kirche Oberdietfurt entdecken kann. Er hält mit seinem Gewand die Steine, mit denen man ihn bewarf, bis er tot zusammensank. Neben ihm steht Kollege Laurentius, den man (auch nicht viel besser) auf dem Rost grillte. Und was sagte Stephanus, als ihn seine Peiniger mit Steinen bewarfen: „Rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ Die letzten Worte des Laurentius waren nicht ganz so großmütig, dafür bewies er noch auf dem Grill Humor: „Der Braten ist auf der einen Seite gar“, sagte er zu seinen Schergen, „Ihr könnt mich jetzt umdrehen!“.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)